Veranstaltung im Mai 2013

Die nächste reguläre Veranstaltung unseres Vereins findet am 23. Mai 2013 ab 18 Uhr in der Stadtbibliothek am Wilhelm-Leuschner-Platz statt.
Dr. Christian Heermann spricht über “Karl May im Erzgebirge”, wobei es da nicht nur um die Orte und Stätten gehen wird, die mit Karl May unmittelbar in Verbindung standen.

Das Erzgebirge ist von Anfang an ein Schauplatz Mayscher Erzählungen gewesen. Spielt die „Rose von Ernstthal“ noch im Erzgebirgsvorland, ist er spätestens mit dem Roman „Der verlorne Sohn“ (auch bekannt unter dem Titel „Das Buschgespenst“) mitten drin. In „‚Weihnacht!'“ pendelt der Ich-Erzähler bei einer Winterwanderung zwischen Böhmen und Sachsen und auch die 1903 geschriebene Erzählung „Das Geldmännle“ spielt in Mays Heimat.

Die Karl-May-Höhle bei Hohenstein-Ernstthal
Foto: (c) Benutzer „Rehkitz“ im karl-may-wiki.de


Karl May schrieb 1903: „Komm, lieber Leser, komm! Ich führe Dich hinauf in das Gebirge. Du kannst getrost im Geiste mit mir gehen. Der Weg ist mir seit langer Zeit bekannt. Ich baute ihn vor nun fast dreissig Jahren, und Viele, Viele kamen, die meine Berge kennen lernen wollten, doch leider nur, um sich zu unterhalten! Dass es auch Höhen giebt, in denen man nach geistgem Erze schürft, das sahen sie bei offnen Augen nicht, und darum ist es unentdeckt geblieben. Ich führte sie dann einen anderen Weg, der von der flachen Wüste aufwärts stieg, durch fremdes Land und fremde Völker führte und oben enden wird bei Marah Durimeh. Auf diesem Weg begann man, zu begreifen.

Man sah nun endlich ein, was die Erzählung ist: nur das Gewand für geistig frohes Forschen. Man hat gelernt, zum Sinn hinabzusteigen, der uns des Erzes Adern, der Tiefe Reichthum zeigt. Wer das ihm Nahe nicht verstehen will, den muss man klüglich in die Ferne leiten, wenn auch auf die Gefahr, dabei verkannt zu werden! Heut kehr ich nun ins Vaterland zurück, um jenen alten Weg aufs Neue zu betreten. Er ist nicht weit und auch nicht unbequem. Er führt nur auf ein kleines »Musterbergle«. Wir nehmen uns ein »Sonnenscheinchen« mit, so einen Seelenstrahl, der uns zu leuchten hat, bis wir an unser kleines »Häusle« kommen. Im »Bergle« giebt es Silber, wohl auch ein wenig Gold. Das wird bewacht vom Geist des Neubertbauers. Wer diesen Geist, den doppelten, begreift, der darf den Schatz und dann auch selbst sich heben!
(aus dem Vorwort seiner „Erzgebirgischen Dorfgeschichten“, 1903)

Mehr dazu zu unserer Veranstaltung. Herzlich willkommen dazu!

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