Karl May und Leipzig

Karl May (1842-1912), noch immer meistgelesener deutscher Schriftsteller, Schöpfer von Winnetou und Old Shatterhand, hatte mannigfache, wenn auch zumeist unerfreuliche Beziehungen zu Leipzig.

Als 16-jähriger schickte er seine erste Indianergeschichte an die „Gartenlaube“, damals populärste Familienzeitschrift. Er bekam einen abschlägigen Bescheid.

1865 mietete er sich am Thomaskirchhof ein und ließ sich dort einen Pelz vorführen, mit dem er verschwand, ohne ihn zu bezahlen. Wenig später wurde er im Leipziger Rosenthal gefasst. Für einige solcher Schwindeleien und Hochstapeleien verurteilte ihn das Leipziger Bezirksgerichtzu reichlichen vier Jahren Arbeitshaus.

Später, als gestandener Schriftsteller, wohnte er mehrere Male im noblen Hotel Hauffe am Ro&szli;platz. Hier kam es 1902 zum entgültigen Zerwürfnis in seiner ersten Ehe.

In einem Urheberrechtsprozess fällte 1907 das Reichsgericht ein für ihn positives Urteil, das aber dennoch einige nervenaufreibende Folgen hatte.

Auf zahlreichen Reisen machte er Zwischenstation in Leipzig.

Ab 1922 wurden die Bücher des Karl-May-Verlages überwiegend in Leipzig hergestellt.

Bis 1982 war Karl May in der DDR und damit auch in Leipzig eine Unperson.

Seit 1988 finden in der Messestadt regelmäßig, zumeist monatlich, Veranstaltungen zu Karl May statt.

Seit 1995 werden die grünen Bände des Karl-May-Verlages – nunmehr Bamberg/Radebeul – zumindest buchbinderisch wieder in Leipzig produziert.

Mehr zu Karl May in Leipzig finden Sie in den gleichnamigen Publikationen des Freundeskreises.
Oder hier im Karl-May-Wiki, das unter Schirmherrschaft des Freundeskreises entsteht.